Studio 1 | Vorschau

500 Reflexionen

Untertitel: Palestrina x Reich

Foto: Katharina Nagler

Künstler*innen:

Schillerchor Berlin

Vizma Zvaigzne, Lotte Kosack, Maria Schella – Sopran (Solo)

Jakob Schuld, Robin Schlotz – Tenor (Solo)

Richard Putz, Martin Krause – Marimbaphon

Daria Goremykina, Robert Starke – Synthesizer

Paul J. Roßmann – Dirigent

Veranstaltungszeiten:

1. Konzert Samstag, 06.12.2025, 16:00 Uhr

2. Konzert Montag, 08.12.2025, 19:00 Uhr

Im Jahr 2025 jährt sich der Geburtstag von Giovanni Pierluigi da Palestrina zum 500. Mal. Als einer der Alten Meister wird der Komponist bis heute für seine beinahe mystische Synthese von Kontrapunkt und Melodik bewundert. Die Legende besagt, ein Engel sei vom Himmel gestiegen und habe ihm die Missa Papae Marcelli direkt ins Ohr diktiert.

Weniger bekannt, aber nicht weniger kunstvoll ist die Missa Sacerdotes Domini.  Der Schillerchor wird dieses sechsstimmige Meisterwerk der Kanontechnik im Dezember 2025 aufführen und Palestrina damit Tribut zollen. In einem selten gehörten, innovativen Zusammenspiel soll dem alten Meister mit Steve Reich ein Pionier der Minimal Music gegenübergestellt werden, und zwar mit seinem Stück Proverb, welches – Jahrhunderte später komponiert – ebenfalls auf Kanontechniken beruht und sich neben Percussion-Elementen in wiederkehrenden Zitaten der Organum-Technik vor den frühesten Anläufen zu Mehrstimmigkeit verneigt.

Der Berliner Schillerchor entstand 2019 unter der Leitung von Paul Johannes Roßmann aus einer Gruppe ambitionierter Sänger*innen und ist seit 2021 als gemeinnütziger Verein organisiert. Benannt nach dem Probenort im Neuköllner Schillerkiez (und inspiriert von Schillers Einhorn-Wappen), studiert der Chor jährlich mehrere innovative, vorwiegend klassische Konzertprogramme ein. Mit wachsender Mitgliederzahl und intensiver Probenarbeit inklusive Stimmbildung stieg innerhalb der letzten sieben Jahre auch die musikalische und konzeptuelle Vielfalt: Bisherige Konzertprogramme umfassten u. a. Romanzen und Balladen von Schumann, (Advents-)Motetten von Rheinberger und Brahms, Parrys „Songs of Farewell“, Schuberts „Stabat Mater“, doppelchörige Musik der Renaissance, eine Operninszenierung von Mozarts „La Betulia Liberata“ und immer wieder Mendelssohn. Dieses Jahr sang der Schillerchor bereits in der Berliner Philharmonie und nahm am Berliner Chortreff teil, wo er den 2. Platz in der Kategorie “Gemischte Chöre ab 32 Mitglieder” belegte.