MONSTRUMZ
effizient.präzise.transzendent.
Eine Ausstellung der Bildhauereiklasse FORT und weiteren Studierenden der Freien Kunst der Muthesius Kunsthochschule Kiel.
Opening: 31/05 5pm
01/06 11am-3pm
Die Bürokratie ist eine der diskretesten und zugleich wirkmächtigsten Erfindungen der Moderne. Sie verspricht Ordnung, Neutralität, Effizienz. Doch hinter dieser Fassade verbirgt sich eine der folgenreichsten Dynamiken politischer Macht. Was Hannah Arendt im Fall Eichmann als „Banalität des Bösen“ bezeichnete, verweist auf eine Gewalt, die nicht eruptiv auftritt, sondern aus pflichtbewusstem Gehorsam und Gedankenlosigkeit erwächst. In Tabellen, Akten, Transportlisten wurde Unrecht zur verwalteten Realität. Bürokratie wirkt nicht durch sichtbare Repression, sondern durch Wiederholung. Wie religiöse Institutionen operiert auch Bürokratie durch Rituale – sie strukturieren und stabilisieren Macht durch ständige Wiederholung und symbolische Formen.
MONSTRUMZ beleuchtet die Ambivalenz zwischen Verwaltung und Offenbarung, zwischen Regel und Ritus, zwischen Macht und Inszenierung. Im Zentrum steht der Rhythmus des Alltäglichen – das leise Dröhnen des Apparats, das Repetitive, das müde Lächeln. Bürokratische Gesten, ein Immergleiches, das kippt – irgendwo zwischen Amtsstube und Oval Office, zwischen Routine und symbolischer Allmacht. So entsteht ein Raum, der zum System wird. Und das System beginnt zu flimmern. Die zweitägige Intervention umfasst ein von Studierenden der Freien Kunst der Muthesius Kunsthochschule speziell für den Ausstellungsort gemeinsam entwickeltes Raumkonzept, eine performative Installation als kollektive Arbeit sowie 24 individuelle künstlerische Positionen.
Künstler*innen
Ruth Pick
Marie Borgerding
Frederike Hauck
Max Holzer
Lara Meise
Nikolas Tesch
Marlene Stäcker
Sumin Shin
Florian Huber
Roxana Olympia
Carolin Wille
Quin Wenn
Lilli Preuss
Jurek Eger
Laura Liebchen
Sonja Christl
Kaddy Krüger
Tam Nguyen
Cate Martin
Fidelia Schäftlein
Nora Twest
Manman Huang
Joe Jo Rübener
Leonard Gneuß
MONSTRUMZ ist im Rahmen des Seminars „How to be political. Die (Un)Möglichkeiten politischer Kunst“ von Emma Adler entstanden